
Über viele Jahre wurde der Fahnenschlag in Mecklenbeck von einem festen Team aus meist drei Fahnenschlägern durchgeführt. Als jedoch nicht mehr genug Freiwillige gefunden wurden, kam es zu Besetzungsproblemen: kurzfristig eingearbeitete Schützen und sogar ausgeliehene Fahnenschläger aus anderen Bruderschaften mussten einspringen. 2015 erreichte die Situation ihren Höhepunkt, als die beiden letzten erfahrenen Fahnenschläger – Tobias Eikel und Uwe Kleine-Bösing – selbst als Prinzen auf dem Thron saßen. Sie traten dennoch spontan aus dem Hofstaat hervor, um einen neu angelernten Schützenbruder beim Fahnenschlag nicht allein zu lassen.

Im selben Jahr beschlossen einige Schützenschwestern, selbst beim Fahnenschlag mitzumachen, um den Personalmangel zu beheben. In Absprache mit den beiden verbliebenen Fahnenschlägern begannen sie heimlich zu proben. Mit Unterstützung des damaligen Obersts Frank Hohmann sowie der Spielmannszüge aus Albachten und Amelsbüren formierte sich eine neue Gruppe. Die Übungstreffen fanden bewusst in anderen Stadtteilen statt, um das Projekt möglichst geheim zu halten.

Beim Schützenfest 2016 trat die neu gebildete Fahnenschlägergruppe erstmals öffentlich auf und wurde nach anfänglicher Überraschung schnell in die Schützenbruderschaft integriert. Ein Jahr später sorgten die Fahnenschlägerinnen mit einem Partyfahnenschlag erneut für Begeisterung. Da eine dauerhafte Lösung für ihren Mitgliedsstatus nötig wurde, beschloss die Generalversammlung am 26.11.2021 die Gründung einer eigenen Fahnenschläger-Abteilung. Diese wurde im Januar 2022 offiziell gegründet, mit Nadine Orschel-Gläser als Abteilungsleiterin und Uwe Kleine Bösing als Stellvertreter.
